2009 scheint ein gutes Jahr für die Anime-Szene in Deutschland gewesen zu sein, denn auch die Düsseldorfer DoKomi feierte am vergangenen Pfingstwochenende ihr 10-jähriges Bestehen! Wir gratulieren der beliebtesten Convention Deutschlands 2016 und 2017 herzlich zum Geburtstag. Doch wie war sie denn nun, die zehnte Dokomi?
Rund um die Con
Das System am Einlass wurde dieses Jahr optimiert, sehr zur Zufriedenheit der Besucher. Unter anderem wurde die Taschenkontrolle weiter vorne vorgenommen. Lange Wartezeiten von bis zu 2 Stunden gab es beispielsweise am Waffencheck leider trotzdem noch.
Das Messegelände bot dieses Mal noch mehr Platz, und so verteilte sich die Masse der circa 45.000 Besucher sehr gut überall. Die beiden Bühnen waren nicht überlaufen, und auch an Künstler- und Händlerständen kam man meistens gut durch. Gelobt wurden von den Besuchern die Menge der Stände sowie die dort gebotene große Auswahl. Vermisst wurde vom einen oder anderen das familiäre Gefühl, das die DoKomi im Congress Center vor dem Umzug in die Messehallen hatte. Selbstverständlich wurde bei dem guten Wetter auch der Park neben dem Messegelände von vielen ausgiebig genutzt. Insgesamt bewegten sich so viele Besucher um die Messe herum, dass teilweise das Handynetz zusammenbrach. Auch die Masse an Fotografen im Park fiel dem einen oder anderen negativ auf.
Programm
Auf der White Stage und Black Stage wurde den Besuchern viel geboten – hier einige Highlights:
Die deutsche K-Pop Tanzgruppe StarDream Entertainment hatte am Samstagnachmittag nach langer Zeit mal wieder einen Auftritt.
Shinji Schneider begeisterte am Samstagabend mit seinem Programm “Too much Information” auf der Black Stage erneut die Massen, doch leider für viele zu kurz vor dem Cosplayball und der Disco.
Sayuri verzauberte am Sonntagmittag die White Stage mit ihrer Stimme und einem fantastisch düsteren Repertoire an Songs der Szene.
K!seki spielten am Sonntagnachmittag auf der Black Stage die Premiere ihres
amüsanten aktuellen Stücks zu Harvest Moon.
Wettbewerbe
Karaokewettbewerb
Das Karaoke Team Koe, welches auch das Karaoke auf der DoKomi betreut, durfte auch in diesem Jahr einen Karaokewettbewerb ausrichten. Und was war das wieder spektakulär! Um zu gewährleisten, dass jeder der mehr als 50 Anwärter eine Chance hatte, ins Finale zu kommen, wurde der Vorentscheid dieses Mal draußen im Park veranstaltet. So wurde sichergestellt, dass niemand den Vorentscheid verpasst, weil er noch am Einlass wartet. Ins Finale auf der White Stage schafften es lediglich 8 von ihnen. Wer sich mit seinem japanischen Lieblingssong dann in die Herzen der Jury gesungen hat, konnte hier ganz exklusiv einen Flug nach Japan gewinnen.
Wer die Teilnahme verpasst hat, der hat im übrigen am kommenden Samstag auf dem Japantag erneut eine Chance!
Dance Off
Ebenfalls ein immer wieder aufs neue beliebter Programmpunkt auf der DoKomi: Der Dance Off Contest. Hier bewertet eine fachkundige Jury die Choreographien verschiedener Tanzgruppen. Dieses Jahr konnte man unter anderem einige Mitglieder der als Ehrengäste geladenen Gruppe MeseMoa als Juroren verpflichten, die mit viel Leidenschaft fürs Tanzen bei der Sache waren. Bei der Siegerehrung führten sie sogar gemeinsam mit einigen Teilnehmern eine gemeinsam einstudierte Choreographie auf! Im Anschluss an den Wettbewerb hatten MeseMoa dann noch ihren eigenen Auftritt auf der Black Stage. Den Dance Off für sich entscheiden konnten die Wettbewerbsveteranen „Webslackers“ mit einer beeindruckenden Leuchtstabchoreographie.
Achtung: Nicht zu verwechseln mit dem Cosplay Dance Off, bekannt unter anderem von der Animuc.
DCM- und ECG-Vorentscheid
Wie in jedem Jahr waren auch 2018 wieder zwei der größten Cosplay-Wettbewerbe auf der Dokomi zu Gast.
Samstags konnten sich die Besucher den Vorentscheid der diesjährigen DCM anschauen, während es am Sonntag mit dem ECG Vorentscheid weiter ging.
Beim DCM konnten folgende Teilnehmer den Vorentscheid für sich entscheiden:
1. Platz: Carina „Waschbär“ K. als Shippo aus InuYasha
2. Platz: Joana „Schneiderpueppchen“ M. als Slaine Troyard aus Aldnoah Zero
3. Platz: Nadine „Shaiger“ M. als Wolf Link aus The Legend of Zelda- Twilight Princess
4. Platz: Ilona „Iloon“ A. als Pit aus Kid Icarus
5. Platz: Annika „nikasparkle“ B. als Sheeta aus Das Schloß im Himmel
Eine Liste aller bisherigen Vorentscheide und ihrer Gewinner findet ihr hier.
Workshops und Vorträge
Wer nicht den ganzen Tag nur zuschauen wollte konnte natürlich auch an einem der zahlreichen Workshops teilnehmen, denn auf der diesjährigen DoKomi gab es wieder viel Spannendes zu lernen.
Ehrengast Danny Choo hielt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema Start Up. Er erzählte die Geschichte seiner Firmengründung, von den anstrengenden und nervenaufreibenden Anfängen, bis hin zu den aktuellsten Innovationen bei seinen Smartdolls. Der Vortrag fand wie viele andere Workshops auch auf Englisch statt.
Doch nicht Alles lief glatt: Der Workshop von Nostrum Cosplay zum Thema Managing Cosplay and Real Life musste ironischerweise leider ausfallen. Und bei den Workshops in Halle 18 gab es leider Probleme mit der Akustik: In den Pavillons ohne Dach waren die Workshopleiter nur schwer zu verstehen.
Vergrößerte Künstlermeile
Umfragen im Vorfeld haben ergeben, dass sich die Besucher der DoKomi eine größere Künstlermeile wünschen, und genau das hat die DoKomi ihnen geliefert: Eine ganze Halle voll mit Künstlern und Fanständen. Die Qualität an den Ständen war absolut beachtlich, also definitiv keine Halle für willensschwache mit kleinem Geldbeutel. An über 500 Ständen war wirklich für jeden etwas dabei!
Gaming Festival
Eine weitere Neuheit war das Gaming Festival: Eine ganze Halle, die von Freitag bis Sonntag fast ausschließlich Videospielen gewidmet war. Dort konnte man unter anderem Speedruns live zuschauen, wie Super Mario Odyssey und der einen oder anderen Pokemon-Edition. Auch Nachts wurde fleißig weiter gezockt und auf Twitch gestreamt. Die Halle war eher luftig aufgebaut mit viel Platz zwischen den einzelnen Ständen, Sehenswürdigkeiten und Bereichen, was jedoch auch seine Vorteile hatte.
Cosplayball und Disco
Die DoKomi hat mit 1500 Besuchern den größten und ältesten Cosplayball Deutschlands.
In diesem Jahr stand er unter dem Motto Rosenball – oder etwa doch nicht…? Mitten am Abend wechselte das Thema, und die Bösewichte traten ins Rampenlicht. Die Besucher wurden mit Spielen, Schauspiel und Gesang unterhalten. Getanzt werden durfte dieses Jahr sogar bis halb zwei Uhr Nachts. Mehr Informationen zu diesem Programmpunkt findet ihr hier. Des Weiteren kündigte das Team des Dokomi Cosplayballs einen weiteren Ball im Rahmen der Frankfurter Buchmesse an.
Parallel dazu fand wie jedes Jahr als Kontrastprogramm die J-Disco statt. Dort sorgten internationale und lokale DJs für Stimmung bis zum Schluss. Auch wenn nach Aussage von Besuchern die Stilwechsel zwischen den DJs etwas hart waren, war das Feedback überwiegend positiv.
Aus Pressesicht
Einige kleinere Ärgernisse gab es leider für uns als Presse: Das Betreten des Geländes erwies sich bereits als Herausforderung. Die Helfer an der Einlassschlange waren nicht informiert, als Mitglieder unseres Teams sie fragten, wo denn der Presse-Eingang wäre. Unsere Mitarbeiter wurden so zu 3 verschiedenen Orten geschickt, bis sie endlich das Gelände betreten konnten. Außerdem erwiesen sich die ‚Presse-Karten‘ dieses Jahr als einfache Zettel die eher einer Quittung als einer Eintrittskarte glichen. Im vergleich zu anderen Cons und auch den Karten der letzten Jahre war das schon etwas enttäuschend. Vielleicht könnte man da im nächsten Jahr wieder etwas mehr Aufwand betreiben.
Bis zum nächsten Jahr!
Leider konnte die DoKomi aufgrund umfangreicher Umbauarbeiten auf dem Messegelände noch kein neues Datum für 2019 bekannt geben. Wir halten euch dahingehend aber auf dem Laufenden und drücken der DoKomi solange schon mal die Daumen, dass die Location bald wieder für sie bereit ist!