Am 21. und 22. Juli versammelte sich rund um das Frankfurter Nordwestzentrum und den angrenzenden Saalbau ein großer Teil der Cosplayszene im Rhein-Main-Gebiet auf dem CosDay. Wir waren vor Ort und haben ein paar Eindrücke für euch gesammelt.
Showprogramm
Der CosDay hat nicht nur eine Kooperation mit dem angrenzenden Nordwestzentrum, sondern auch die wahrscheinlich meisten Bühnen aller deutschen Conventions: Eine große Bühne, die Main Stage, eine kleine Bühne, die U-Stage und eine öffentliche Außenbühne, die Public Stage.
Auf der Main Stage führte die wundervolle Tex durch das Programm. Am Samstagnachmittag durfte sie sogar eine ganz besonders großartige Künstlerin ankündigen: Sich selbst. Mit selbst geschriebenen Songs begeisterte sie die Zuschauer. Besonders kreativ war ihre Zugabe mit “Wake Me Up” von Evanescence zur Melodie von “Jingle Bells”.
Ansonsten war das Programm der Main Stage stark angefüllt mit Konzerten, wie zum Beispiel auch von Youtuber Lex. Sein Programm bestand aus etwas älteren japanischen Anime Openings.
Auf der U-Stage gab es in diesem Jahr ebenfalls einige schöne Programmpunkte. Man hätte jedoch gedacht, dass alleine die Klimaanlage mehr Leute anlockt als dort tatsächlich meistens anzutreffen waren.
Einiges des dort Gezeigten war in diesem Jahr Videoprogramm. Die Serien und Filme hatten – mit Ausnahme der Studio Ghibli-Dokumentation The Kingdom of Dreams and Madness – allerdings kaum Zulauf. Der Rest des Programms konnte sich jedoch absolut sehen lassen! Außergewöhnlich war zum Beispiel der Auftritt von Sängerin Sasi: Trotz Verletzung trat sie mit Krücken auf die Bühne und zog tapfer ihren Auftritt durch. Ihrem Programm aus schönen deutschen Fanübersetzungen von Animesongs hat es in jedem Falle nicht geschadet! Zum Schluss bekam sie sogar überraschende Unterstützung von einem Mitglied des Orga-Teams: Poetry Slam Moderator und “Bereichsleiter für gute Laune” Robin akzentuierte das Finale ihres Auftritts mit Seifenblasen.
Der Poetry Slam ist nun schon seit mehreren Jahren ein Highlight der U-Stage. Sowohl für den Slam als auch die anschließende “Open Mic” Runde finden sich hier stets begeisterte Schreiberlinge, die ihre Werke präsentieren. Und jedes Mal lohnt sich das zuhören! Gewonnen hat diesmal Choco mit ihrem Text “Alles nur geklaut” – einem wilden Anime-Multicrossover.
Auf der Public Stage wurden am Sonntag verschiedene Programmänderungen vorgenommen: Chilalis Auftritt wurde vom Nachmittag in die Lücke zwischen Ocean World und “Your CosDay” verschoben. Die “Your CosDay” Talentshow wurde des Weiteren durch eine zweite Modenschau ersetzt.
Rahmenprogramm
Im Gebäude
Im Gebäude gab es viele Möglichkeiten zum Stöbern: Einen Händlerraum, einen Raum mit Zeichnern, ein Bring and Buy, und jede Menge Händlerstände im Obergeschoss. Der Zeichnerraum wurde dieses Jahr an die Stelle des Karaokeraums gesetzt. Das Karaoke war dafür dort, wo die Workshops früher stattgefunden haben. Und die Workshops wurden in den ehemaligen Zeichnerbereich verlegt.
Im Nordwestzentrum
Der CosDay erweitert sich gewissermaßen auf das angrenzende Einkaufszentrum. Dort finden sich auch für Besucher ohne Ticket zum Beispiel einige Zeichnerstände, die bereits erwähnte Public Stage, sowie verschiedene Ausstellungsstücke, mit denen man sich fotografieren lassen konnte.
Ein Problem besonders im Nordwestzentrum sind leider die Passanten, die ungefragt Fotos von Cosplayern machen. Hier wären Hinweisschilder vor allem im Zentrum hilfreich.
Sinkende Besucherzahlen?
Insgesamt wirkten die Gänge und auch die Räume leider relativ leer. Nicht einmal zur DCM mussten Besucher an der Tür zum Bühnensaal abgewiesen werden, was eine Seltenheit ist. Erstmals gab es kein Gedränge im Händlerraum. Das Programm der U-Stage und sogar das der Public Stage war in diesem Jahr auffällig schlecht besucht und auch die Besucherzahlen der Main Stage haben nachgelassen. Trotz des eher milden Wetters zog es viele Besucher ins Einkaufszentrum und auf die Wiese, da für sie der Hauptfokus auf gemeinsamer Zeit mit ihren Freunden lag.
Ein Trend des Jahres 2018?
Leider ist der CosDay² nicht die erste Convention dieses Jahr, auf der leere Gänge und Bühnensäle an der Tagesordnung sind. Auch in vielen anderen Con-Lokations blieb es leerer als üblich und eine neue Messen mussten auf Grund von zu wenig Ticketkäufen abgesagt werden. Die Frage ist: Woran liegt das? Bieten die Cons zu wenig? Stimmt die Preis-Leistung nicht oder wollen wirklich alle einfach nur im Außengelände Freunde treffen? Uns würde interessieren, was ihr zum Thema denkt! Besucht uns deshalb gerne auch auf unseren Social-Media Kanälen und diskutiert mit!