[Nachbericht] Das Literaturjahr beginnt in Leipzig! – Leipziger Buchmesse 2019

Vom 21.-24.03.2019 fand in Leipzig wieder die alljährlich Leipziger Buchmesse (kurz: LBM) statt und auch diesmal wurde der letzte Besucherrekord gebrochen, denn insgesamt kamen 286.000 Besucher zum Event.

Bild könnte enthalten: Personen, die stehen
Skulptur ‚Quo vadis‘ von David Cerny

 

Neben den Besuchern waren auch 2.547 Aussteller, davon 351 auf der Manga-Comic-Convention (kurz: MCC), auf der Messe anwesend und brachten wieder allerlei neue Bücher für Groß und Klein mit. Natürlich kamen nicht alle Aussteller aus Deutschland: insgesamt waren 46 Länder vertreten. Das diesjährige Gastland war Tschechien, welches zuletzt 1995 als Gastland auf der LBM anwesend war. Passend zum Gastland wurde die Skulptur ‚Quo vadis‘ vom tschechischen Bildhauer David Cerny ausgestellt, welche die Ereignisse im Herbst 1989 in Prag würdigt.

 

Ehre, wem Ehre gebührt

Das schwarze Sofa in Halle 1

Auch dieses Jahr wurden wieder einige Preise verliehen. Der Belletristikpreis ging an Anke Stelling mit ihrem Buch „Schäfchen im Trockenen“, zusätzlich 60.000€ Preisgeld. Eva Ruth Wemme erhielt den Übersetzungspreis für ihre Übersetzung des Buches „Verlorener Morgen“ von Gabriela Adamesteanau. Auch der/die beste Lesekünstler/in sowie das beste Sachbuch wurde ausgezeichnet, diese Preise erhielten Harald Jähner mit „Wolfszeit“(Bestes Sachbuch) und Silke Schlichtmann als beste Lesekünstlerin.

 

Alles im Zeichen von Manga, Anime und mehr

KAZE-Stand in Halle 1

In Halle 1 fand wieder wie gewohnt die MCC statt. Neben vielen Händlerständen, bei denen man sich alles für Cosplays, Merchandise wie Kissen und Figuren und Mangas und Animes holen konnte, gab es natürlich auch vieles mehr.

Die MCC Kreativ – also die Artist Alley – strotzte nur so vor talentierten Zeichnern und Künstlern. Dort konnten die Besucher viele verschiedene Artworks und andere selbst gemachte Fanartikel erwerben. Oftmals konnte man sich auch gut mit den Künstlern über die verschiedenen Fandoms austauschen und interessante Gespräche führen.

Neben dem eher japanisch angehauchten Teil der MCC gab es dieses Jahr zum ersten Mal eine Dance Area für die Fans der koreanischen Popkultur. Auch wurden Tanzworkshops zu verschiedenen K-Pop-Tänzen angeboten. Mittlerweile hat sich die K-Popkultur in der Anime-, Manga- und Cosplayszene etabliert und auch bei vielen Händlern gab es Merchandise zu den einzelnen Bands.

Bühne in Halle 1

Aber natürlich gab es auch einiges an Unterhaltung, denn wieder einmal war die Bühne im hinteren Bereich der Halle ein Highlight. Dort wurden Panels, Wettbewerbe und Shows zum Besten geben. Eine Besonderheit war die Anwesenheit von Mangaka Hiro Mashima (u.a. Fairy Tail), welcher zum ersten Mal in Deutschland zu Besuch war. Doch anstatt nur Fragen während des Interviews zu beantworten, zeichnete Mashima live auf der Bühne.
Damit das Programm auf der Bühne nicht durch umherlaufende Besucher gestört wurde, gab es dieses Jahr auch eine neue Regelung. Da der Platz vor der Bühne in den letzten Jahren oftmals als Abkürzung genutzt wurde, war die eine Seite dieses Jahr nur als Eingang und die andere nur als Ausgang benutzbar. So wurde das Programm weniger gestört und man konnte es entspannter verfolgen.
Neben den verschiedenen Programmpunkten gab es natürlich auch wieder Cosplaywettbewerbe. Samstags konnte man sich in den Kategorien Einzel, Paar und Gruppe mit anderen Cosplayern messen. Zu gewinnen gab es tolle Preise, wie beispielsweise eine Reise ins Ausland.
Im Wettbewerb am Sonntag waren dann die Fans von Superhelden, Superschurken und Doctor Who gefragt und es gab Preise von Panini zu gewinnen.

 

Die gläserne Mitte

Auch dieses Jahr gab es in der Glashalle wieder geschäftiges Treiben. Sei es um sich etwas zu essen zu holen, die Halle zu wechseln oder sich auszuruhen, jeder Besucher musste diese Halle früher oder Später betreten. Doch anders als in den Vorjahren war das Durchkommen in den Seitengängen dieses Jahr kaum ein Problem: Eine neue Regelung verbot es Fotografen, jegliche Art von Fotoausrüstung, welche den Boden berührt (z.B. Blitze auf Stativen), mitzubringen. Dies sorgte dafür, dass es zu keinen ’stationären Fotostudios‘ kam und die Gänge frei blieben.

Das schöne Wetter sorgte außerdem dafür, dass viele Besucher sich auch im Außenbereich um die Glashalle und im Pocket Garden ausruhten oder dort zur nächsten Halle liefen.
Auch die neue Beschilderung, um zu den Hallen zu kommen, war besser gekennzeichnet. Meist konnte man durch den Außenbereich in die verschiedenen Halle eintreten und durch die Glasgänge wieder zurück in die Glashalle bzw. zur nächsten Halle gelangen.
In der Glashalle und auch teils in den anderen Hallen standen zudem Schilder, die darum baten, dass die Cosplayer gefragt werden sollten, wenn man ein Foto mit oder von ihnen haben wollte, im Hinblick auf die Kritik aus den letzten Jahren ist das ein erfreulicher Schritt, der in unseren Augen auch sofort Wirkung gezeigt hat.

Der Messechor am Sonntag

Sonntags gab es ein liebgewonnenes Highlight in der Glashalle: Der Messechor gab wieder sein Bestes, um die Besucher akustisch zu verwöhnen. Zum Thema ‚Freiheit‘ sang der Chor unter anderem ‚Die Gedanken sind frei‘, ‚We shall overcome‘ und ‚Freedom is coming‘ und begeisterte damit viele umstehende Besucher.

 

 

Regeln gelten für alle

Dieses Jahr gab es intensivere Kontrollen an den Außenzelten, bei denen Sprühdeos und Haarsprays abgenommen wurden. Teils wirkte dies sehr willkürlich, da doch einige mit den genannten Dingen in die Halle durften. Hier kann also sicher noch nachgebessert werden, auch wenn man es bereits von anderen Messen kennt, dass es sehr von der kontrollierenden Person abhängt, was durchgeht und was nicht.

Aber auch an anderen Stellen lief nicht alles rund. Leider wurde uns durch eine Cosplayerin folgende Situation zugetragen: Besagte Cosplayerin trug an einem Tag Sakura aus Card Captor Sakura (rosa Kleid mit Petticoat) und wurde bis zum Eingang des Zeltes durchgewunken, da sie keine Tasche hatte. Als sie am Eingang ankam, wurde ihr von einer Dame der Security ohne Vorwarnung oder vorheriges Fragen der Rock des Kleides nach oben gezogen. Hätte die Cosplayerin nicht extra eine Hose darunter angezogen, so hätten alle Leute in der Schlange ihre Unterwäsche gesehen.
Die Cosplayerin erwähnte gegenüber der Security, dass sie nichts gegen ein Abtasten oder auch eine Durchsuchung des Kostüms gehabt hätte, wenn die besagte Dame dies angekündigt hätte. Zunächst ging die Cosplayerin perplex auf die Messe, mit etwas Bedenkzeit entscheid sie sich aber, Beschwerde einreichen zu wollen und unternahm Maßnahmen, um den Namen der Mitarbeiterin zu erfahren.

Am nächsten Tag begegnete die Cosplayerin wieder der Securitydame vom Vortag und erfragte den Namen, der ihr aber nicht gegeben wurde. Auch nach einem Gespräch mit dem zuständigen Vorgesetzten hatte die Cosplayerin lediglich eine halbherzige Entschuldigung und die Aussage, dass die Nachfrage wohl im Stress untergegangen sei.
Ab diesem Punkt machte die Cosplayerin alles richtig. Sie rief Kisa, die als Cosplayberaterin der Messe eingesetzt war, an und schilderte die Situation. Diese übernahm die Angelegenheit und sorgte für Klärung. Kisa war auf der Messe generell für alle Fragen und Anmerkungen rund um das Thema Cosplay zuständig, diese Info war zwar leider nicht weit verbreitet, wir begrüßen allerdings den Schritt, eine direkte Ansprechpartnerin für etwaige Konflikte einzusetzen.

Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass wir diesen Bericht nicht veröffentlichen, um eine Hexenjagd hervorzurufen, sondern um ein Problem aufzuzeigen, das auch an anderen Stellen spürbar war: Cosplayer werden, auch von Mitarbeitern der Messe, anders behandelt als reguläre Besucher und das ist nicht in Ordnung.

Auch an den Gaderoben war diese Unterscheidung zeitweise spürbar, da wie im Vorjahr das Personal häufig die Jacken von Cosplayern nicht annehmen wollte, sondern sie in Halle 1 schickte, da dort die Garderobe für Cosplayer sei. Dazu muss man allerdings sagen, dass dies eher in der Glashalle vorkam, denn teils konnte man problemlos sein Gepäck auch in anderen Hallen wie Halle 5 abgeben. Generell ist es verständlich, dass die Gaderoben nicht unbegrenzt große Taschen und Koffer aufnehmen wollen, man sollte aber meinen, dass normale Jacken kein Problem darstellen, insbesondere, wenn die Cosplayer nun mal durch den Haupteingang die Messe betreten.

Positiv aufgefallen ist hingegen wieder der Waffencheck. Die Waffen wurden gründlich und fachkundig kontrolliert und bei Verstößen gegen die Regeln auch abgenommen. Man hatte jedoch die Wahl, die verbotenen Dinge ins Auto zu bringen oder bei der Garderobe abzugeben. Auch die Aufkleber des Waffenchecks waren wieder sehr schonend für die Waffen, denn die kleinen Etiketten beschädigten weder Lack noch Farbe und waren ohne Probleme zu entfernen. Für grazile Dinge wurde für den Notfall auch noch ein Aufkleber fürs Portmonee mitgeben, damit es zu keinen Problemen kam. Hier geht die Buchmesse wieder mit gutem Beispiel voran. Wir sind also sicher, dass auch die oben angesprochenen Probleme thematisiert und  in Zukunft gelöst werden.

 

Ein toller Auftakt ins Literaturjahr 2019

Insgesamt lässt sich also sagen, dass es trotz einiger Probleme eine rund um schöne Veranstaltung war, die auch zeigt, dass sich bei positiver Zusammenarbeit vieles verbessern lässt.
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Die nächste Leipziger Buchmesse findet vom 12.3. bis zum 15.3.2020 statt, markiert es euch also schon mal im Kalender!

 

Weitere Information zur Leipziger Buchmesse und zur Manga-Comic-Con findet ihr auf folgenden Seiten:

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